Ausblick von der Terrasse
Savanne im Abendrot
Eine Raubkatze in Nahaufnahme

Keniaurlaub und Safari vom Reisekontor Schmidt

Der Haller Park an der Nordküste in Kenia

Im Haller Park mit keniaurlaub.de

Wie alles begann – eine salzige Kalkwüste

Fährt man von Mombasa aus auf der B8 die Küste Richtung Norden, kommt man direkt an einem kleinen Paradies voller Leben vorbei: dem Haller Park. Nichts lässt heute vermuten, dass dieses Areal einmal eine 200 Hektar große Kalkwüste war, salzig und ohne einen Krümel Humus, ein durch Kalkabbau für die Zementfabrik in Bamburi zerstörter Küstenstreifen …

Anfang der 1970er Jahre sollte sich das ändern. Der Schweizer René Haller (mit Diplom in tropischer Landwirtschaft) arbeite zu dieser Zeit für die Zementfabrik, die den Kalkabbau betrieb. Er leitete die zur Fabrik gehörende Farm, welche die Arbeiter mit Nahrungsmitteln versorgte. Nun bekam er den zusätzlichen Auftrag, das zerstörte Gebiet wieder aufzuforsten.

Eine unmögliche Aufgabe? Die Lösung für die Renaturierung

Diese Aufgabe schien unmöglich. Bisher war kein Aufforstungsprojekt bekannt, dass unter diesen Umweltbedingungen funktioniert hatte. Hauptproblem waren der salzige Untergrund und der fehlende Humus. Haller machte sich an die Arbeit: Intensiv untersuchte er den Kalksteinbruch, suchte nach Pflänzchen, die in dieser öden Landschaft überleben konnten. Er wurde fündig: Kleine Kasuarien- und Conocarpus-Bäumchen trotzten den lebensfeindlichen Bedingungen. Haller begann, diese Bäume zu pflanzen und sie wuchsen tatsächlich an. Ihre Nadeln und Blätter bedeckten bald den ganzen Boden, verrotteten jedoch kaum. Haller fand Tausendfüßler, die diese Nadeln der Kasuarien fraßen und setzte außerdem Kompostbakterien zu. Bald entstand eine Humusschicht, die weiteren Pflanzen die Möglichkeit zum überleben bot. Manche Pflanzen kamen von selbst, andere siedelte Haller gezielt an. Mit der Vielfalt der Pflanzenwelt, gewann auch die Tierwelt an Vielfalt. Innerhalb von ca. 15 Jahren entwickelte sich ein komplexes Ökosystem mit vielen interessanten Pflanzen und Tieren, indem jedes Lebewesen seine natürlich Funktion erfüllt. So halten z. B. Eidechsen und Ameisen die Termitenpopulation im Rahmen, Affen und Flughunde tragen mit der Verbreitung der Samen von Pflanzen zu ihrer Ausbreitung bei.

Insgesamt wurden über 2 Millionen Bäume im Steinbruch gepflanzt, außerdem wurden eine Vielzahl von weiteren Pflanzenarten sowie von Insekten, Schmetterlings-, Vogel- und Säugetierarten angesiedelt – oder sie kamen im Laufe der Zeit von selbst. Dies alles spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des Gleichgewichts dieses Ökosystems.

Der Weg bis zum heutigen kleinen Paradies war schwer, es gab viele Rückschläge und viel freies Experimentieren. Doch es hat sich gelohnt. Haller hat erreicht, dass sich wieder selbstregulierende Ökosysteme in den verschiedenen Bereichendes Gebietes stabilisiert haben.

Beachtung der wirtschaftlichen Seite von Ökosystemen für die lokale Bevölkerung

Aber die Erfahrung zeigt, dass Ökosysteme nur eine Zukunft haben, wenn sie sich auch wirtschaftlich rentieren – Das ist eines von Hallers Grundprinzipien. So hat er auch an diese Seite bei der Renaturierung des Kalksteinbruchs gedacht: In den neu angelegten Teichen werden Buntbarsche gezüchtet, die die lokale Küche bereichern, die Kasuarien dienten der Bevölkerung bald zum Hausbau und der entstandene Park selbst ist eine beliebtes Ausflugsziel für Touristen und natürlich auch der Bewohner von Mombasa und Umgebung. Für die Schüler der kenianischen Sekundarschule ist ein Besuch sogar fester Bestandteil des Stoffplanes.

Der Haller Park – ein ökologisches Wunder

Der Haller Naturpark ist ein ökologisches Wunder. René Haller hat die einstige Mondlandschaft in ein bewaldetes Schutzgebiet mit ca. 120 Vogelarten, riesigen Baobab Affenbrotbäumen, Fischteichen, Naturpfaden und einer gemeinnützigen Farm verwandelt, das mit dem UNO Umweltpreis ausgezeichnet wurde. Er beweist damit, dass es möglich ist, eine tote Steinwüste wieder in blühendes Leben zu verwandeln.
Vom Eden Project wird der Haller Park als eines der zehn effektivsten Umweltrestaurierungsprojekte der Welt genannt.

Der Haller Naturpark ist auf jeden Fall einen Besuch wert

Der Haller Park ist auf jeden Fall einen Besuch wert, gerade auch für Familien mit Kindern.
Neben Ihrem Badeaufenthalt bekommen Sie hier einen Einblick in die Natur- und Tierwelt Afrikas. Während der Besichtigung wird man von über hundert Jahre alten Riesenschildkröten und Pfauen begrüßt. Man kann Antilopen, Wasserböcke, Stachelschweine und Meerkatzen beobachten und Flusspferde, die sich im und am großen Teich aufhalten. Außerdem gibt es einen interessanten Schlangenpark. Dort kann man verschiedene Reptilien besichtigen und mehrere Pythonschlangen hautnah erleben. Das Highlight, besonders für Kinder: Sie können Baby-Krokodile auf die Hand nehmen, harmlose Schlangen anfassen und sogar Giraffen füttern. Ein Führer/Guide klärt über viele Tierarten auf und erweitert das Kinder- und Erwachsenenwissen ungemein.
Wer sich also für nachhaltigen Umweltschutz und Umweltsanierung interessiert, sollte sich den Haller Naturpark unbedingt ansehen.

Wenn Sie einen Besuch planen, sprechen Sie uns gern an!

Weitere Informationen zu Dr. René Haller finden Sie hier: Dr. René Haller
Ein weiteres absolut besuchenswertes Projekt Hallers ist das Nguuni Sanctuary, welches vom Baobab Trust geleitet wird.
Informationen zur Haller Foundation, die 2004 gegründet wurde, um Geld für Dr. Hallers Arbeit zu sammeln und seine Ideen und deren Umsetzung zu fördern – insbesondere durch Schulung und Unterstützung von Kleinbauern, um Land nachhaltig fruchtbar zu machen – finden Sie hier: Haller Foundation

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Quelle Text: Berner Zeitung und Wikipedia