Was Mangroven mit Klimaschutz und Schulbüchern zu tun haben

Mangroven in Kenia
17.05.2022

Schon vor einiger Zeit berichteten wir über die Bemühungen in Kenia, große Flächen an Mangrovenwäldern wieder aufzuforsten. Mangroven speichern im Vergleich zu anderen Wäldern ein Vielfaches an Kohlenstoff, auch im Boden. Sie sind daher ein effektiver Faktor im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Als eine der wenigen in Salzwasser gedeihenden Baumarten bieten Mangroven mit ihren ausgedehnten (Luft-)Wurzelsystemen im Wasser einer großen Vielfalt von Fisch-, Krabben-, Garnelen- und Weichtierarten Schutz und Heimat. Für viele Fischarten, darunter auch Korallenrifffische, dienen sie zudem als Kinderstube. Außerdem bieten Mangroven einen effektiven Schutz des Landes vor Küstenerosion. Und dabei ist das Pflanzen von Mangroven auch noch um ein Vielfaches günstiger als der Bau von Mauern und Deichen.

Über Generationen nutzten die Menschen in Kenia das Holz der Mangroven als Bau- und Brennstoff. Doch durch die übermäßige Abholzung geriet zunehmend auch die Lebensgrundlage der Menschen in Gefahr. Der Fischfang ging deutlich zurück, das Fehlen der dichten, sedimenteinfangenden Mangrovenwurzelsysteme destabilisierte die Küste und erhöhte die Erosion. Zudem fehlten die Pflanzen vermehrt auch für die eigenen Nutzung in den Dörfern vor Ort, z.B. als traditionelle Arzneimittel und Baumaterial.

Ein Umdenken war zwingend notwendig. Man gründete die Community Forest Association (CFA), bestehende Mangrovenwälder wurden geschützt, man begann mit dem Aufforsten der abgeholzten Flächen und schuf schnellwachsende Casuarina-Baumplantagen als alternative Quelle für Holzbrennstoffe und Baupfosten, was die Mangrovenwälder entlastet. So wurden in den Dörfern Gazi und Makongeni im Kwale County an der Südküste Kenias etliche Hektar Mangrovenwälder mit der Hilfe von Freiwilligen und Naturschutzorganisationen wieder aufgeforstet.

Ein ganz entscheidender Punkt ist die Einbeziehung der Bevölkerung in die Projekte. Das Aufforsten mit Mangroven kommt den beiden Dörfern in Form des Verkaufs von CO2 Emissionspapieren zu gute. Geplant ist, über einen Zeitraum von zwanzig Jahren dreitausend Tonnen CO2 pro Jahr zu verkaufen. Das garantiert ein jährliches Einkommen für die Bewohner, verbessert so stetig ihre Lebensgrundlage und lässt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft Realität werden. Das Geld wurde z.B. für die Installation einer Wasserversorgung im Dorf genutzt, für das Eröffnen von Geschäften, Renovierungen in der Schule und den Kauf von Schulbüchern.

… Und auch der Fischbestand erholt sich wieder und lässt die Fangerfolge deutlich steigen …


Lesen Sie mehr dazu z.B. hier und hier (Quellen).