Der Victoriasee in Kenia hilft Einheimischen besser zu leben

Victoriasee in Kenia Afrika - Günstiger Brennstoff aus Schwimmpflanzen
21.01.2019

Der Victoriasee in Kenia ist fast so groß wie Bayern in Deutschland und rund 30 Quadratkilometer sind derzeit mit Schwimmpflanzen (auch Wasserhyazinthen genannt) bedeckt.
Die Schwimmpflanzen, die ursprünglich aus Südamerika kommen, vermehren sich rasend schnell und drohen das Binnengewässer zu überwuchern. Durch den Mangel an Licht sterben Fische und andere Wasserpflanzen. Außerdem behindern die dicken Flore aus Hyazinthen die Schifffahrt und die Fischerei. Findige Wissenschaftler haben jetzt aus der Plage ein riesiges Geschäft gemacht. Sie stellen aus dem Unkraut Ethanol her. Der günstige Brennstoff findet immer mehr Beachtung. Und die Produktion ist relativ einfach. Man erntet die Wasserhyazinthen, dann werden sie von Mikroorganismen befreit, getrocknet und in kleine Stücke geschnitten. In geschlossenen Behältnissen werden die trockenen Pflanzenteile dann mit Wasser, Säuren und Enzymen gegärt. Die Herstellung von Ethanol sei wesentlich billiger, als andere Verfahrenswege. Gegenwärtig produziert ein sechsköpfiges Team pro Tag etwa 100 Liter. Mit dieser Menge werden 560 Haushalte in der Stadt Yala, 32 Kilometer nordwestlich von Kisumu in Kenia, versorgt, denn das Produkt ist sehr beliebt. Es erzeugt beim Kochen keinen Rauch und keinen Ruß. Außerdem sparen die Einheimischen viel Geld. Ein Liter Ethanol kostet 70 Kenia-Schilling (0,60 Euro). Der Vorrat reicht ca. für vier Tage. Die gleiche Menge Kerosin käme auf 100 Kenia-Schilling (0,86 Euro) und wäre bereits nach zwei Tagen verbraucht. Die Produktion des günstigen Brennstoffes soll bald bis zu 25.000 Liter pro Tag ausgebaut werden. Für den Ausbau werden allerdings noch Investoren in Kenia gesucht.


Quelle: www.ipsnews.net