Trend: Solarbetriebene Wasser-Entsalzungsanlagen in Kenia

Meerwasserentsalzung in Kenia - Wasserkiosk
20.06.2018

Wasser ist für viele Menschen in Afrika immer noch etwas sehr Kostbares. Was man aus Seen und Bohrlöchern herausgewinnen kann, ist leider sehr salzhaltiges, schmutziges Wasser. Es ist zudem noch gesundheitsschädlich. Vor allem in Kenia leidet die Bevölkerung darunter sehr. Das Wasser kostengünstig zu entsalzen, wäre eine gute Lösung, denn für einen Kubikmeter Trinkwasser zahlt man in Kenia schon an die vierzig Euro – viel zu preisintensiv für die Armen in den Dörfern, die nicht mal ans Stromnetz angeschlossen sind.

Jetzt gibt es aber eine neue Idee: solarbetriebene Wasserentsalzungsanlagen. Auf der Insel Wasini im Indischen Ozean im Süden Kenias wird angefangen. Dieser Tage bauen findige Techniker eine Art „Wasserkiosk“ auf. Entwickelt haben den Wasserkiosk zwei Berliner Jungunternehmer, Hamed Beheshti und Ali Al-Hakim. Fünf mal vier Meter Grundfläche hat der sogenannte Kiosk. Auf das Dach wurden Solarzellen installiert – man benötigt nun nur noch die Sonnenenergie. „Mit diesem Wasserkiosk wird der Preis radikal nach unten befördert, wir verkaufen nun einen Kubikmeter Wasser für etwa zwanzig Euro.

Zudem wird ein zweiter Kiosk in Kitangela, südlich von Nairobi errichtet. Beim Aufbau der Projekte unterstützt die Deutsche Auslandshandelskammer in Nairobi. „Dies war der Hauptgrund, warum wir in Kenia begannen“, sagt Beheshti. Bis Ende 2018 planen er und Al-Hakim, in Kenia und Nachbarländern achtzehn Wasserkioske in Betrieb zu nehmen.

Der 34-jährige Jungunternehmer Beheshti ist gebürtiger Iraner und hatte Elektrotechnik studiert und schließlich in Ostasien in der Solarindustrie gearbeitet. Später ging er nach Deutschland. Erst ging Beheshti an die TU Dresden, anschließend schrieb er seine Doktorarbeit. Ali Al-Hakim, gebürtiger Iraker, kam schon als Kind nach Deutschland. Er hat Maschinenbau an der TU Berlin studiert.

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Quelle: FAZ.net