Mehrheit aller Internetnutzer lebt in Entwicklungsländern, wie Kenia.

Internetzugang in Kenia
12.06.2019

Das Internet verändert alles. Das gilt nicht nur in Amerika, China oder Europa. Auch in den Ländern, die zum „globalen Süden“ gezählt werden, hat die Vernetzung längst begonnen. Während vor einigen Jahren noch 15 Prozent der Menschheit online waren, sind es heute etwa 49 Prozent – das sind weit mehr als drei Milliarden Menschen.
In Niedriglohnländern stieg ihr Anteil auf um die 30 Prozent. Viele davon nutzen das Internet auch für die Arbeit. In Indien, Bangladesch, Ghana und Malawi wurden die Nutzerzahlen allein in den vergangenen paar Jahren verdoppelt. Und: Jede Stunde kommen tausende Menschen auf der ganzen Welt hinzu.
Das hat großen Einfluss auf den weltweiten Arbeitsmarkt, an dem auch deutsche Internetnutzer teilhaben. In den Entwicklungsländern erzeugt es viele Gewinner – doch nicht alle haben etwas davon.
Gerade Afrika hat großes Potenzial. In Kenia oder Äthiopien haben mehr als dreiviertel der Bevölkerung nach wie vor keinen Internetzugang. Den größten Marktanteil im Mobiltelefongeschäft hält auf dem afrikanischen Kontinent nicht Apple oder Samsung, sondern Tecno, ein chinesisches Unternehmen aus Shenzhen.
Neben seinen günstigeren Preisen konnte sich Transsion (Name der Firma) noch eine andere Baustelle der Konkurrenz zunutze machen: Die großen Marken hatten die Kameras in ihren Geräten für europäische oder asiatische Gesichter optimiert. Schwarze Nutzer hingegen sahen ihre Gesichter in Selfies zu dunkel oder verschwommen – das erkannte Transsion und optimierte seine Kameras für den afrikanischen Markt.


Quelle: FAZ.net